Das Vertrauen in ein elfjähriges Mädchen

Es passierte im Herbst 1987. Zu damaliger Zeit war ich fest davon überzeugt, dass sich hinter unserer Alltagswelt eine Reihe von Phänomenen verbargen, von denen ich noch keine Ahnung hatte. So interessierte ich mich für alles, was auf den ersten Blick ungewöhnlich und unerklärlich erschien. Ich suchte auch Kontakt zu Gleichgesinnten, die meine Einstellung über die unsichtbaren Kräfte der Natur teilten.
(...) Monika lebte in einem zweistöckigen Haus mit ihrer Tochter zusammen. Das Mädchen hieß Alexandra und war damals elf Jahre alt. Als ich an dem verabredeten Nachmittag Monika aufsuchte, fiel mir sofort auf, dass Alexandra mich etwas sonderbar anschaute. (...) Dann brachte sie einen Satz hervor, der meine ganze Aufmerksamkeit auf einmal zurückkehren ließ.
„He du, Mann“, sagte Alexandra, „du siehst Dinge, wo andere nichts sehen“. Ich fühlte mich, als ob ich einen kleinen Stromschlag bekommen hätte. „Was“, fragte ich, „meinst du damit?“ – „Ja, die Aura“, gab sie zur Antwort, als ob das Wort für sie eine Selbstverständlichkeit wäre.